SEMINARE


»Filmvermittelnde Filme«

Parallel zur Filmgeschichte sind unzählige Filme, Fernsehsendungen oder Lehrfilme entstanden, die das Kino, einzelne Filme oder das Schaffen einer Regisseurin/eines Regisseurs thematisieren. Nicht selten sind sie als Bonusmaterialien auf DVDs zu finden. Aus der Vielzahl an Möglichkeiten, im Medium Film vom Film zu sprechen, werden im Kontext des Seminars besondere filmische Formate reflektiert, die sich als »Filmvermittelnde Filme« bezeichnen lassen.
Anders als Making-Ofs oder Regisseurporträts wollen »Filmvermittelnde Filme« etwas über Filme, ihre Ästhetik und Geschichte, herausfinden und weitergeben. Die Methoden, mit denen »Filmvermittelnde Filme« arbeiten, sind nur im Medium Film denkbar. Ein Gespräch mit einem Regisseur lässt sich nachlesen. Eine Montage dagegen, in der etwas über die Bauweise und Machart einer Sequenz aus einem einzelnen Film deutlich wird, muss man sehen; ihr Argument ist bildlich formuliert. Es ist mit den gleichen Mitteln entwickelt und dargestellt, die auch der Regisseurin/dem Regisseur des behandelten Films zur Verfügung standen. »Filmvermittelnde Filme« sprechen mit den Mitteln und dem Material des Films vom Film; sie verhalten sich beschreibend, analysierend, reflektierend, kommentierend zu ihrem Gegenstand.
Das Seminar stellt das Genre des »Filmvermittelnden Films« anhand ausgewählter Beispiele aus dem deutsch- und französischsprachigen Raum vor und untersucht die Bandbreite von Methoden, Perspektiven und Haltungen, die aus diesem Genre erkennbar wird.

Universität der Künste, Berlin (Sommersemester 2008)